Sieg im Pokalfinale !

Pokal – Finale 2022

Pfingstmontag, der 6.6.2022

Mosbacher SV – ESV Gerstungen

4:2 (2:1)

Zuschauer: 1125

In einem spannenden, in den Zweikämpfen zum Teil rassigen Finale setzt sich der Mosbacher SV am Ende dann verdient mit 4:2 gegen den Aufsteiger in die KOL, den ESV Gerstungen, durch und feiert nach dem Neuanfang 2007 in der zweiten Kreisklasse, den drei Aufstiegen bis in die KOL, nun seinen größten Erfolg. Schon einmal hatte es die Mannschaft bis in das Finale geschafft, verlor dieses jedoch 2015 in Mühlberg unglücklich gegen Treffurt mit 0:1. 

Insgesamt gab es die Begegnung Mosbach – Gerstungen schon in zwei Endspielen. 1970 unterlag die damalige SG Mosbach der Lok auf der Sportstätte des Friedens in Eisenach mit 2:3 nach Verlängerung ( Torschützen U. Braun und H. Probst). In frischerer Erinnerung dürfte das Finale von 1993 sein. Am 12.6. 1993 sicherte sich der MSV auf dem Lok – Platz in Eisenach vor 400 Zuschauern durch die Tore von Steffen Deubner, Rene Czerny, Detlef Ortlepp, sowie Pierre Reinhardt, bei den Gegentreffern von Burger und Hub, man höre – ebenfalls mit 4:2.

Die Voraussetzungen waren erst mal gleich, beide Mannschaften hatten zwei Tage zuvor noch jeweils ein Punktspiel zu bestreiten. Gerstungen sicherte sich durch den Sieg über Völkershausen den Aufstieg in die KOL. Glückwunsch dazu. Für Mosbach war es das mittlerweile das sechste (!!) Spiel innerhalb von 24 Tagen. 

Der Anpfiff der Partie verzögerte sich um gut 15 Minuten. Der Grund hierfür war der riesige Zuschauerandrang an nur einer Kasse. Vor der Rekordkulisse von offiziell 1125 Zuschauer, am Ende dürften es mehr gewesen sein, pfiff Schiri Daniel Vollmann dann an. Zuvor lieferten sich minutenlang beide Fan – Lager schon einen verbalen Schlagabtausch, gepaart mit einer entsprechenden Choreographie, die es so zu einem Finale noch nicht gegeben hatte. Unterstützt wurden die MOSBACHER JUNGS von den Supports aus Siebleben ( großer Dank hierfür an Euch !!! ). Je länger die Performens dauerte, desto mehr gewann das Mosbacher Fanlager die Oberhand, so wie sich am Ende auch das Spiel entwickelte.

Bis auf die Mannschaft wusste keiner, das Max Bruder nach bestandenem Belastungstest in der Starformation stehen würde, die dann durch Keeper Christian Haaß, Jonas Brandau, Fabian Brandau, Yannik Peterhänsel, sowie Thomas Brandau, Andy von Roda, Philipp Urban, Moritz Wilhelm, Lucas Braun und Kevin Spittel vervollständigt wurde. Auf der Bank hatten Philipp Oberender, Julian Bindel, Max Hirschel, Mike Zimmermann, Maik Hirschel, Robin Bötticher und Thomas Kehr platz genommen. Mika Schade, Marcel Schade, beide verletzt bzw. krank und Justin Ludwig, gesperrt, fehlten. Vom Anstoß weg legte der ESV los, als gebe es kein Morgen mehr. Moritz Dittmann drang in den Strafraum ein, setzte zur Schwalbe an – entschuldigte sich aber gleich dafür (2.). Schiri Vollmann beließ es bei  – nichts. Gerstungen war giftig in den Zweikämpfen, der MSV nicht direkt davon überrascht, jedoch so richtig  kam die Offensivmaschine nicht ins rollen. Noch zum Teil zu ungenau, in Teilen zu unentschlossen, wirkte das Passspiel. Der ESV schoss in der frühen Anfangsphase bei dem Ein oder anderen Zweikampf über das Ziel hinaus, unterband Mosbachs Konterversuche mit Trikothalten ( M. Golle). Schiri Vollannn anstatt, die leicht aufkommende Unruhe zu unterbinden, lies immer weiter laufen. Die MSV Fans unter sich: das erste richtige Foul von ihrer Mannschaft wird sofort bestraft. So kam es auch, Thomas Brandau fing sich Gelb ein (29.). Da stand es aber bereits 1:1. Der Aufbau erfolgte über Fabian Brandau, Fabians Versuch den Ball zu seinem Bruder zu spielen misslingt, Kevin Hofmann steckt für Moritz Dittmann durch, die Rettungsversuche der MSV Defensive kommen zu spät und der Angreifer lässt beim 0:1 aus MSV – Sicht, Keeper Haaß keine Abwehrmöglichkeit (16.). Um Mosbachs weiterhin vom Strafraum fern zu halten, betrieb Gerstungen einen enormen Laufaufwand. Dennoch kamen die ersten guten Ansätze des MSV über die rechte Außenbahn. Erst konnte sich Philipp Urban behaupten, dann zog Kevin Spittel davon. Beide Hereingaben wurden aber geblockt. Fortan war mehr Zug in MSV Aufbau. Max Bruder wird gefoult. Kapitän Andy von Roda bringt den Freistoß perfekt auf den Kopf von Lucas Braun, Lucas nickt fast unbedrängt zum Ausgleich nach 22 Minuten ein. 120 Sekunden später setzt Dittmann zum Solo an, bringt den Ball zu Sebastian Goericke, der aber die gute Position nicht nutzen kann und den Ball verzieht. Das Geschehen wogt hin und her, wobei die unmittelbaren Strafraumszenen fehlen, auch weil beide Abwehrreihen noch alles im Griff haben. 42 Minute: Mosbachs Angriff wird unterbunden, der fällige Einwurf wird ganz schnell zu Thomas Brandau gebracht, Thomas lässt zwei Gegenspieler stehen und findet Philipp Urban im Strafraum. Dessen klasse Ballbehauptung, mit anschließenden Haken kann Gerstungens Abwehr, weithin hörbar, nur mit Foul unterbinden. Schiri Vollmann zögert keinen Augenblick und zeigt auf den Punkt. Die Ausführung verzögert sich, da hinter Keeper Jannik Jäckel, Gerstunger Fans so nahe am Tor stehen, das sie mühelos das Netz erreichen und durch Zerren an diesem, Mosbach ausführenden Schützen, Andy von Roda, verunsichern wollen. Wer Andy kennt, er wartet halt, bis sich alles einigermaßen beruhigt hat und versenkt die Kugel sicher zur 2:1 Führung. Psychologisch enorm wichtig, so kurz vor der Pause.

Nach Wideranpfiff war des MSV viel besser im Geschehen, speziell Fabian Brandau und der umtriebige Max Bruder konnten immer öfter die Ballgewinne für sich verbuchen. Nur auf Moritz Dittmann musste weiterhin acht gegeben werden. So auch nach 51 Minuten, als dessen Abschluss Keeper Haaß nochmal zur ganz starken Parade zwingt. Nochmal deswegen, weil anschließend die Offensive des ESV bis zum Abpfiff weitestgehend aus dem Strafraum fern gehalten wurde. Von Außen sehr gut zu sehen : die Abstände zwischen den Gerstunger Linien wurden plötzlich viel größer, was  nun dem MSV völlig in die Karten spielte. Andy von Roda überlupft die Abwehrreihe, Kevin Spittel hat die 100 % zum 3:1, Keeper Jäckel hält per Glanztat (61.). Nur 60 Sekunden später, verliert der ESV im Mittelfeld an den Kapitän den Ball, der seinerseits Lucas Braun findet, Lucas genialer Steckpass erreicht wieder Kevin, der es dieses mal bedeutend besser macht und unter dem frenetischen Jubel der Fans zum 3:1 ins lange Eck vollendet. Gerstungen will unter allen Umständen sofort eine Antwort finden, rückt viel zu weit auf, die Abwehrreihe steht praktisch Mann gegen Mann. Der nächste Angriff wird unterbunden, der Ball findet sich im Mittelfeld wieder, Max Bruder der den weiteren Weg zu diesem hat, gewinnt das Laufduell, tritt kurz auf das Leder und sieht Kevin Spittel starten. Beide Verteidiger können den MSV – Angreifer nicht mehr halten und es steht nur 120 Sekunden nach dem 3:1 nun 4:1. Alles was Schwarz/ Weiß gekleidet ist flippt völlig aus. Einige Gerstunger Spieler sind ganz schwer am atmen – im Nachhinein betrachtet, hat die Mannschaft in den ersten Halbzeit viel zu viel in die Waagschale geworfen. Jonas Brandau muss vom Platz, Philipp Oberender kommt in die Partie (67.), Philipp steht gegen Dittmann, braucht einige Minuten um sich darauf ein zustellen, bekommt aber durch Fabian Brandau dann die nötige Unterstützung. Abschlag durch Andy von Roda, der Ball landet bei Angreifer Spittel, Abwehrspieler Berge reklamiert Abseits – gibt es seit Jahren aus dieser Situation nicht mehr. Kevin hat das 5:1 auf dem Fuß, Keeper Jäckel riskiert alles, bekommt den Ball vor die Brust und muss anschließend behandelt werden, hat aber so einen weiteren Gegentreffer unterbunden (75.). Max Bruder hat sein Tagwerk vollbracht und verlässt unter großen Beifall das Feld. Für ihn kommt Mike Zimmermann in die Partie (76.). Für Mike, der vor sieben Jahren durch zwei gelbe Karten das damalige Finale verpasste, sicherlich ein emotionaler Augenblick. Der Kapitän wird gefoult. Der Gefährlichkeit der Standartsituationen wissend, hatte der ESV bei jedem Freistoß noch Spieler auf die Linie gestellt. So auch nun, Andy jagt die Kugel auf den entlegene Eck, Keeper Jäckel hält mit Glanztat (78.). Max Hirschel kommt für den Doppeltorschützen (80). Nach 83 Minuten muss dann Yannik Peterhänsel mit Schmerzen vom Platz, Julian Bindel ersetzt ihn. Philipp Urbans Geschoß streicht über den Querbalken (85.). Der MSV erhält nochmal eine Ecke, steht dabei, warum auch immer bei diesem Spielstand im Eins gegen Eins an der Mittellinie und fängt sich so noch, durch Gerstungens besten Moritz Dittmann, das 2:4 nach 88 Minuten. Schiri Vollmann gibt das Zeichen für die vierminütige Nachspielzeit, in der Max Hirschel nach der Hereingabe von Lucas Braun das 5:2 denkbar knapp verpasst.. Abpfiff.  Alles andere ist dann nur noch pure Freude, riesen Jubel, Freudentänze und Gesänge !!. 

Schwer erkämpft, aber auf Grund der klaren Chancenvorteile in den zweiten 45 Minuten, schnappt sich der MSV den Westthüringer Kreis – Pokal. Glückwunsch an die Mannschaft , samst Trainer, Betreuer und der riesigen Fangemeinde !!. Glückwunsch aber auch nach Gerstungen für ihr tolles Spiel !

Der Mosbacher SV bedankt sich hier ausdrücklich bei Hans – Helmut Bremicker für seine große Unterstützung an diesem Tag, ebenso dem Busunternehmen Gabriel für den perfekten Transport, der Familie Fischer vom Gasthaus am Waldbad, samst ihren Helfern für die Versorgung auf dem Sportplatz, wo es bis weit nach Mitternacht kein Halten mehr gab und dem Finder des Pokals ( er lacht ) !!, den MOSBACHER JUNGS für ihre Kreativität und Einfallsreichtum bei der Unterstützung der Mannschaft !!

Das Aufgebot: Christian Haaß, Jonas Brandau, Fabian Brandau, Yannik Peterhänsel, Thomas Brandau, Max Bruder, Andy von Roda, Moritz Wilhelm, Philipp Urban, Lucas Braun, Kevin Spittel.

Die Wechselbank: Philipp Oberender, Mike Zimmermann, Julian Bindel, Robin Bötticher, Max Hirschel, Maik Hirschel, Thomas Kehr.

Die Wechsel: Philipp Oberender für Jonas Brandau (67.),  Mike Zimmermann für Max Bruder (76.), Max Hirschel für Kevin Spittel (80.), Julian Bindel für Yannik Peterhänsel (83.).

Die Tore: 0:1 Moritz Dittmann, (16.), 1:1 Lucas Braun (22.), 2:1 Andy von Roda (42./EF), 3:1/4:1 Kevin Spittel (62./64.), 2:4 Moritz Dittmann (88.).

Die Zuschauer: 1125

Der Schiri: Daniel Vollmann

Die Assistenten: Pascal Dietsch, Julius Gimm.