Kreisoberliga – Saison 2025/26
11. Spieltag, Sonntag, der 2.11.2025
Mosbacher SV 1911 – ESV Lok Gotha
2:0 (1:0)
Zuschauer: 349
In einem rassigen, temporeichen Spitzenspiel – Erster gegen Zweiter – besiegt der MSV die Lok aus Gotha am Ende verdient mit 2:0.
Sieg im Spitzenspiel – Mosbach behauptet gegen Lok Gotha die Tabellenführung
Mit Blick auf die Mannschaft des ESV Lok Gotha war sofort klar, dass am vergangenen Sonntag, den 02.11.2025, eine Spitzenmannschaft der Kreisoberliga Westthüringen im Langetal zu Gast war. Der Aufsteiger erlebt bislang eine traumhafte Saison. Mit 23 Punkten aus zehn Spielen und einem Torverhältnis von 38:20 setzt er ein deutliches Ausrufezeichen an die Konkurrenz und konnte mit viel Selbstvertrauen in das Duell gegen den Mosbacher SV gehen. Die Ausgangslage vor dieser Begegnung war klar. Mosbach stand mit drei Zählern Vorsprung (26 Punkte) vor den zweitplatzierten Gästen aus Gotha. Es sollte an diesem Tag also zu einem absoluten Topspiel kommen. Lok Gotha spielte mutig und attackierte vor allem in der Anfangsphase früh und energisch die Mosbacher Abwehr. Nach den ersten überstandenen Angriffswellen der Gothaer fand der MSV zunehmend besser ins eigene Spiel, sodass sich ab diesem Zeitpunkt eine muntere Partie entwickelte. Mit viel Leidenschaft, Geduld und Intensität erarbeitete sich Mosbach die verdiente 1:0-Pausenführung. Im zweiten Durchgang verteidigte man konzentriert, was es zu verteidigen gab, und setzte immer wieder gefährliche Nadelstiche, die letztlich zum verdienten 2:0-Sieg führten. Lok Gotha erwies sich über die gesamte Spielzeit als ebenbürtiger Gegner, der den Mosbachern an diesem Tag alles abverlangte. Die zahlreichen Zuschauer wurden jedenfalls nicht enttäuscht, denn es war genau das, was alle erwartet hatten: Ein absolut packendes Topspiel in der Kreisoberliga!
Vor sagenhaften 349 Zuschauern im Mosbacher Langetal entwickelte sich von Beginn an eine äußerst spannende Partie. Lok Gotha setzte den MSV früh unter Druck und sorgte damit in den ersten sieben Minuten dafür, dass die Elf von René Deubner und Christian Lemmer ständig gefordert war. Die Anfangsviertelstunde war zudem vor allem davon geprägt, dass sich beide Mannschaften größtenteils im Mittelfeld neutralisierten. Trotzdem ließen die ersten Angriffe nicht lange auf sich warten. Lok Gotha konnte durch den frühen Druck gleich zu Beginn einige aussichtsreiche Chancen verzeichnen, die jedoch in höchster Not von der sicher agierenden Mosbacher Defensive vereitelt wurden. Nach den ersten Momenten des Abtastens brauchte auch der MSV nicht lange, um den Gästen aus Gotha die eigene Stärke zu zeigen. Mit viel Übersicht kombinierte man sich immer wieder bis an den Strafraum der Gäste und darüber hinaus. Die ersten Abschlüsse verfehlten jedoch meist das Ziel oder waren dankbare Bälle für den Torhüter von Lok Gotha. In dieser Phase erwies sich Felix Helmuth als besonders auffällig auf Mosbacher Seite. Immer wieder gelang es ihm, sich auf der rechten Außenbahn durchzusetzen und mit Flanken sowie Flachpässen seine Mitspieler, vor allem Maximilian Hirschel und Lucas Braun, in gute Positionen zu bringen. In der 33. Spielminute nahm Jonas Mäurer Fahrt auf und zog von der linken Außenbahn in Richtung Strafraum. Mit einer überragenden Einzelaktion ließ er die gesamte Gothaer Verteidigung stehen und fand sich plötzlich in idealer Schussposition. Eiskalt und überlegt schloss er mit einem präzisen Schuss ins linke untere Eck ab. Der Ball fand den Weg ins Tor und brachte den MSV mit 1:0 in Führung. Dieser Treffer entfachte pure Euphorie bei den MSV-Fans im Langetal, wo die ohnehin beeindruckende Atmosphäre weiter an Intensität gewann, auch dank des leidenschaftlichen Anhangs der Gothaer, der das Spiel mit seiner unermüdlichen Unterstützung anheizte. Nach dem Führungstreffer hatte Mosbach für kurze Zeit die Oberhand in einer weiterhin ausgeglichenen Partie. Nur wenige Minuten später setzte sich Jonas Mäurer auf der linken Seite erneut stark durch und spielte den Ball präzise in den Strafraum zu Maximilian Hirschel. Dieser zog sofort mit einem harten Schuss ab, doch der Ball traf nur die Latte und verfehlte den zweiten Treffer für Mosbach nur knapp. Im Anschluss an diese Aktion hatte auch Lucas Braun die Chance auf das 2:0, doch sein Schuss wurde im letzten Moment vom Torhüter der Gothaer abgewehrt. Mit einer 1:0-Pausenführung konnte Mosbach zufrieden in die Kabine gehen. Auch wenn einige Großchancen ungenutzt blieben, wusste man, dass auch Lok Gotha vor allem in der Anfangsphase die eine oder andere Möglichkeit hatte, um an diesem Tag erfolgreich zu sein.
Die zweite Hälfte des Spiels setzte da an, wo die erste geendet hatte. Fast im Wechsel rollten die Angriffe der Gothaer und Mosbacher aufeinander zu. Wenn Mosbach gefährlich vor dem Tor auftauchte, fehlte es bei einigen Szenen an der nötigen Präzision, sodass der sicher agierende Torhüter der Gäste viele Bälle ohne große Schwierigkeiten abwehren konnte. Doch auch Lok Gotha blieb gefährlich. Nach dem Wiederanpfiff vergaben die Gothaer die eine oder andere vielversprechende Torchance. Dass diese ungenutzt blieben, war vor allem Mosbachs Schlussmann Constantin Marx zu verdanken, der mit starken Paraden die Führung für seine Mannschaft sicherte. In der 78. Minute war es schließlich Lucas Braun, der das Spiel für Mosbach entschied. Nur wenige Minuten zuvor war er bereits mehrfach gefährlich vor dem Gästetor aufgetaucht. Diesmal war es eine präzise Hereingabe von der rechten Seite durch Andy von Roda, der an diesem Tag überall auf dem Feld zu finden war. Lucas Braun brachte den Ball mit einem platzierten Kopfball im Netz unter und sorgte für ausgelassenen Jubel bei der Mannschaft und den Fans des Mosbacher SV. Danach passierte nicht mehr viel. Mosbach stand defensiv sehr sicher, ließ kaum noch Chancen zu und verwaltete die Führung souverän bis zum Abpfiff.
In einem sehr ausgeglichenen Spiel behielt der Mosbacher SV aufgrund einer überzeugenden Leistung die Oberhand. Man hat es über 90 Minuten verstanden, Kampf, Leidenschaft, Durchsetzungsvermögen und spielerisches Können so zu vereinen, dass man den Gothaern in den entscheidenden Situationen oft den einen Schritt voraus war. Auch René Deubner zeigte sich sehr zufrieden:
„Es stand Spitzenspiel drauf, es war Spitzenspiel drin. Auch wenn sich Lok davon nichts kaufen kann, großer Respekt! Sie haben uns alles abverlangt und gehören absolut zu den Top-Teams der Liga. Auch die Fangemeinschaft aus Gotha hat ihren Teil zu diesem Spitzenspiel beigetragen. Liebe Grüße, meine Schuhe sind wieder sauber. Dieses Spiel zähle ich zu den Top- 3-Spielen meiner bisherigen Trainerlaufbahn, weil alles dazu gepasst hat: Regen, tiefer Platz, Emotionen, rassige Zweikämpfe und gute Spielzüge! Ich bin stolz auf die Mannschaft und darauf, dieses Topspiel im Endeffekt auch verdient gewonnen zu haben. Ein großer Dank gilt auch unserem Anhang heute. Die Grüne Hütte hat gebebt!“
Die 349 Zuschauer, die diese Begegnung verfolgten, unterstreichen eindrucksvoll die sportliche Bedeutung des Spiels. Besonders bemerkenswert ist, dass an diesem Wochenende in den Thüringer-Amateurligen nur beim Spiel zwischen Wacker Nordhausen und Borsch (491 Zuschauer, Thüringenliga) mehr Fans vor Ort waren als beim Topspiel der Kreisoberliga Westthüringen.
Mit diesem wichtigen Heimsieg baut der Mosbacher SV seine Tabellenführung auf vier Punkte aus und geht mit breiter Brust in das kommende Auswärtsspiel bei der sechstplatzierten SG SV Borsch II, wo man die nächsten drei Punkte anvisiert.
Das Aufgebot: Constantin Marx, Julian Bindel, Maximilian Bruder (C), Dennis Voigt, Philipp Urban, Andy von Roda, Lucas Andreas Braun, Nils van den Brandt, Felix Hellmuth, Jonas Mäurer, Maximilian Hirschel.
Die Ersatzbank: Philipp Jung (Tor), Jonas Brandau, Johann Steffan, Philipp Peterhänsel, Marcus von Roda, Tim Möbius, Maik Hirschel.
Die Wechsel: Johann Steffan für Maximilian Hirschel (59.), Marcus von Roda für Jonas Mäurer (81.), Jonas Brandau für Lucas Andreas Braun (85.), Maik Hirschel für Felix Hellmuth (88.), Tim Möbius für Maximilian Bruder (90+1).
Die Tore: 1:0 Jonas Mäurer(33.), gesamt 5, 2:0 Lucas Andreas Braun (78.), gesamt 9.
Die Zuschauer: 349, macht bei 5 Heimpartien 1115 – im Schnitt 223
Das Kollektiv: Patrick Runknagel, Anja Kirchner, Marcus Leining.
Ausgelassen feiern die Spieler den Heimsieg. Foto von Max Bischoff.
